Der Vergabeentscheid der Stiftung „Hof zu Wil“ für das neue „Wiler Hofbräu“ an die Brauerei Schützengarten aus St. Gallen wird in der Stadt Wil heftig diskutiert. Der Wiler|Block hat darüber berichtet. Nun stellen Vertreter aller im Wiler Stadtparlament vertretenen Fraktionen in einer gemeinsamen Interpellation Fragen zur Vergabe an den Stadtrat. und an den Präsidenten der Stiftung Hof zu Wil.
Interpellation „Vergabe des Bieres für den Wiler Hof“
Die Stiftung „Hof zu Wil“ hat Ende November kommuniziert, dass das neu geplante „Wiler Hofbier“ von der Brauerei Schützengarten gebraut werden soll. Dieser Entscheid kam für viele Personen überraschend und löste teilweise Unverständnis aus, da die angekündigte Idee eines lokalen Biers mit Braugerste aus Wil doch bereits seit zwei Jahrzehnten in Form des Wiler Thurbobräu umgesetzt wird. Die genauen Gründe für diesen Entscheid wurden seitens Stiftung Hof nicht näher ausgeführt.
Den Interpellanten ist es wichtig zu betonen, dass die Brauerei Schützengarten zweifellos eine sehr gute Partnerin für dieses oder ähnliche Projekte ist. Es gilt gleichzeitig aber auch anzuerkennen, dass sich mit dem Verein Idée Wil seit 2004 eine Gruppe von Wilerinnen und Wilern grösstenteils ehrenamtlich äusserst aktiv für lokale Produkte und damit für die Wiler Bierkultur einsetzt. Das prominenteste Beispiel: Thurbobräu. Auch der Verein Idée Wil hat sich an der Ausschreibung beteiligt und ein ansprechendes Konzept für das neue Bier, Ideen zur Gestaltung der neuen Wiler-Hofbräu-Lounge, sowie Strategien für die Vermarktung vorgelegt.
Selbstverständlich liegt die Wahl des Partners bei der Stiftung Hof zu Wil. Trotzdem sind einige Bürgerinnen und Bürger mit Fragen diesbezüglich an uns gelangt. Es wurde unter anderem die Befürchtung geäussert, dass dieser Entscheid einschneidende Nachteile für den Verein IdéeWil mit sich bringen könnte (z.B., dass das Thurbobräu künftig nicht mehr an Anlässen in Zusammenhang mit dem Hof zu Wil oder in der näheren Umgebung ausgeschenkt wird).
Die Frage nach dem Bier im Hof zu Wil ist bei einem Teil der Bevölkerung nicht nur ein Thema, welches interessiert und emotional diskutiert wird, es besteht offensichtlich auch zusätzlicher Informationsbedarf. Da der Hof zu Wil massgeblich von der Stadt Wil finanziert wird und Stadtpräsident Hans Mäder der Stiftung von Amtes wegen vorsteht, stellen Parlamentarier folgende Fragen:
- Nach welchen Kriterien ist die Vergabe an das Siegerprojekt erfolgt?
- Welche Punkte haben schlussendlich zum Zuschlag an die Brauerei Schützengarten geführt?
- Welche Rolle spielt die Brauerei Schützengarten in der Stiftung Hof zu Wil, speziell auch im Rahmen der dritten Bauetappe?
- Wird der Stadtrat auch in Zukunft darum bemüht sein, dass an Anlässen der Stadt Wil auch Thurbobräu und andere Wiler Biere angeboten werden?
- Kann sich der Stadtrat vorstellen, das Schützengarten im Hof mit dem Verein IdéeWil und allenfalls anderen Wiler Brauereien eine Zusammenarbeit im Sinne der Wiler Bierkultur anstreben könnte?
Die besorgten Fragesteller: Michael Sarbach (GRÜNE prowil), Pascal Stieger (SVP), Reto Gehrig (die Mitte), Mathias Schlegel (SP), Marcel Malgaroli (FDP)